Antwort an die Äbtissin




 Charakterisierung


«Miguel Auristos Blancos, der vom halben Planeten hochverehrte und vom halben milde verachtete Autor» (S. 121, Z. 1f), lebt in einer Penthouse Wohnung mit Ausblick auf die Favelas (vgl. S. 121, Z. 6f) in Rio de Janeiro (vgl. S. 121, Z. 8). Sein Arbeitszimmer ist aufgeräumt und ordentlich (S. 121, Z. 13f). Er ist 64 Jahre alt (vgl. S. 123, Z. 8) und sehr reich (vgl. S. 122, Z. 24 und vgl. S.123, Z. 5f). Man entnimmt dem Kapitel, dass bereits drei Ehen gescheitert sind (vgl. S. 126, Z. 19f). Auch von zwei Kindern hat man gelesen, welche er nicht vermisst, obwohl er sie seit beinahe einem Jahr nicht mehr gesehen hat (vgl. S 127, Z. 1f). «Miguel Austrios Blancos mochte Waffen» (S. 124, Z. 19). Er wirkt nicht wirklich authentisch, weil er sich selber widerspricht (vgl. S. 130, Z. 3f). Er macht im ersten Teil des Kapitels einen ausgeglichenen Eindruck (S. 123, Z. 11f), doch gegen den Schluss wird er auf einmal unberechenbar und lebensmüde (S. 131, Z. 12f). Er hätte gerne noch mehr Ruhm, noch mehr Aufmerksamkeit (vgl. S. 131, Z. 13f). Wir finden, er wandelt sich im Laufe des Kapitels von einem erfolgreichen, aber menschenfernen Autor zu einem lebensmüden, auf Berühmtheit und Ruhm bezogenen Mann. 


Beziehungsnetz

 




Erzählerperspektive 

Das Kapitel «Antwort an die Äbtissin» ist personal geschrieben. Das erkennt man daran, dass man nur in den Kopf von Miguel Auristos Blancos sehen kann. Man erfährt Gedanken und Gefühle von ihm, von anderen Personen aber nicht. Es ist in der Er-Form, aus der Sicht von Miguel geschrieben.
Beispiele:
  «… und hörte sich, schon wieder, leise seufzen.» (S. 123, Z. 4)
  «Einem plötzlichen Impuls folgend, breitete er die Arme aus; ihm war, als spürte er den Meerwind.»     
    (S. 123, Z. 26 f)
  «Er bückte sich – der Stuhl gab ein Ächzen von sich, und ein kleiner Stich fuhr ihm durch den
    Rücken.» (S.125, Z. 9 f)




Diskussionsfragen


Der Spiegel kommt in diesem Kapitel nicht direkt vor. Was könnte man aber mit dem Spiegel in Verbindung bringen? Was könnte man als Spiegel interpretieren?

Die Gegensätze kommen in diesem Kapitel sehr oft vor. Was bedeutet das für euch?

Wieso schreibt er der Äbtissin überhaupt einen Brief zurück?

Warum schreibt er im Brief das Gegenteil von seinen Büchern? 

Wieso verändert er sich bzw. seine Meinung während des Kapitels so stark?


Was denkt ihr: Erschießt er sich oder nicht? Warum? Was überlegt er sich dabei?


Bild
 







Bildergebnis für bilder favelas rio
https://www.flickr.com/photos/anijdam/2361799355





Kreativaufgabe: 

1. In vielen Literaturbesprechungen wurde Miguel Auristos Blancos mit dem Bestsellerautor Paolo Coelho verglichen. Ist dieser Vergleich adäquat? Recherchiert im Internet über Paolo Coelho und sein Werk und nehmt Stellung zu diesem Vergleich. 

2. Ãœberlegt euch eine eigene Kreativaufgabe zum Kapitel.



Favelas (Sascha, Erdmann, Samuel)

Der Begriff “Favela” kommt aus dem portugiesischen „Armenviertel“ oder „Elendsviertel“  Mit Favela sind vor allem die Randlagen von großen Städten in Brasilien gemeint.
Die ersten Favelas entstanden zum großen Teil nach dem Ender der Sklaverei. Seit dem haben sie sich stark vergrößert. Seit ca. mitte des 20. Jhr. wird daran gearbeitet, teils auch in Großprojekten, die Favelas zu sanieren und sie zu normalen Stadtteilen zu machen.
Im letzten Jahr nahm die Gewalt deutlich zu. Vor allem zwischen verfeindeten Drogenkartellen. Die Situation zwischen dem Staat und den Drogenhändlern eskalierte und die Behörden ordneten an, dass die Stadt von 950 Soldaten besetzt werden sollte.  
Das grösste Favela in Rio ist “Rochina”. Geschätzt leben dort zwischen 60.000 und 250.000 Menschen.
        (Abb. 1)                                                         (Abb. 2)


Leben oder Tod?

Mit dieser Kreativaufgabe bezwecken wir, dass die Konfliktsituation von Miguel Auristos Blancos am Endo des Kapitels verständlicher wird.


Selbstmord:

·       Er wäre nicht mehr einsam

·       Er würde interessanter für die Welt werden
·       Er hätte keine Probleme mehr
·       Er hat Spass daran, Leute zu schockieren
·       Am Anfang sieht er es als Spass, er liebt den Kick


Weiterleben:

·       Kann Leuten helfen

·       Hat Einfluss auf die Welt
·       Kann seine Leser durch eine andere Sicht der Welt beeinflussen
·       Kann wieder eine Ehe führen



              



                 https://www.flickr.com/photos/dullhunk/7026328819









Kreativaufgabe 1 (Eva, Sarah, Muriel)

In vielen Literaturbesprechungen wurde Miguel Auristos Blancos mit dem Bestsellerautor Paolo Coelho verglichen. Ist dieser Vergleich adäquat? Recherchiert im Internet über Paolo Coelho und sein Werk und nehmt Stellung zu diesem Vergleich. 

Miguel Auristos Blancos ist ein Autor, der über den Sinn des Lebens schreibt. Der Inhalt seiner Bücher ist motivierend, vor allem für Leute mit momentanen Problemen und Krisen. Er selbst lebt aber sehr zurückgezogen von Menschen und hat selbst auch nicht wenige Probleme. Sein Spiel mit der Pistole wird mit der Zeit ziemlich ernst. Paulo Coelhos Leben als junger Mann war jedoch nicht so, wie er ein gutes Leben in seinen Büchern beschreibt. Er wurde mehrere Male in die Psychiatrie eingewiesen und hatte Probleme mit Drogen. Mit 38 Jahren änderte er seinen Lebensstil und motiviert nun Leute, die Probleme mit ihrem Leben haben, den eigenen Weg zu gehen und nicht aufzugeben.
Wenn man Miguel und Paulo vergleicht, gibt es einige Parallelen, aber auch Unterschiede. Währen Paulos Hauptaussage «Geh deinen eigenen Weg» ist, behauptet Miguel, dass «die Welt eine Ordnung habe und es einen Sinn im Leben gibt» Die Hauptaussage ist also ähnlich, jedoch nicht gleich. Beide schreiben Selbsthilfebücher. Der nächste Punkt ist vielleicht etwas subjektiv, aber wir stellen uns das Äussere von Miguel Auristos Blancos ziemlich genau so vor wie dasjenige von Paulo Coelho.
Wir denken also, dass es durchaus Ähnlichkeiten zwischen den beiden gibt, aber dass es trotzdem nicht (beinahe) identische Charaktere sind. Wir könnten uns durchaus vorstellen, dass Daniel Kehlmann seine Figur, Miguel Auristos Blancos, an Anlehnung an einen Autor wie Paulo Coelho erfunden hat. Aber dem muss überhaupt nicht so sein…

Quellen: Infos über Paulo Coelho: http://www.paulocoelho.info/Paulo-Coelho.html
Infos über Miguel Auristos Blancos: Buch «Ruhm» von Daniel Kehlmann 

Kreativaufgabe (Ana, Rona)

Gibt es zwischen uns Menschen eine Verbindung? Gibt es eine unsichtbare Macht die uns verbindet, uns zusammenhält und uns das gleiche fühlen lässt? Ich glaube daran. Die Menschen die man liebt, die Menschen die man gerne hat, die sind durch eine unsichtbare aber kraftvolle Macht immer bei uns. Ist dies der Grund warum wir das Glück unserer Familie spüren. Die Trauer, die sie haben, haben auch wir. Sie sind immer bei uns. Darum fehlen sie uns auch nicht, wenn sie am anderen Ende der Welt sind. Wir sind nicht beieinander, wir sehen uns nicht, aber wir vermissen uns nicht. Der Alltag geht weiter. Es ist ja nicht so, dass wir alleine wären. Wir haben ja unsere Freunde hier. Und ganz weg sind sie uns ja auch nicht. Falls wir mal was wissen müssen dann schreiben wir es in unser Handy. Auch dies ist ein Teil dieser Verbindung. Das mobile Netz rund um unseren Planeten der alle Menschen miteinander verbindet. Es bringt uns näher, mit den Leuten die uns entfernt sind. Und ohne das mobile Netz können wir auf eine gewisse Art auch gar nicht voneinander weg.

Doch es gibt auch die Menschen, bei denen man es nicht aushalten kann, wenn sie weg sind. Wenn man sich danach sehnt zu wissen, wie es der Person geht und was sie gerade so macht. Dass sind die Menschen deren Seelen nicht im Einklang sind mit der unserer. Wir haben keine Verbindung, wir haben keine Kontrolle über sie. Ich würde diese Personen im Unterschied zu den anderen Menschen, die ich Familie nenne, als Freunde einstufen. Freunde kann man wählen, man wählst selbst ob man seine Zeit mit diesen Personen verbringen möchte und umso schlimmer ist es, wenn man dann nicht in ihrer Näher ist. Wer kann schon wählen wer sein kleiner Bruder wird?

Deshalb fühlt euch nicht schlecht, wenn ihr euren besten Freund mehr vermisst als eure Eltern. Jeder braucht mal eine feste Umarmung der Mutter, doch mal wieder mit den Freunden einen Abend veranstalten und über alles Mögliche reden, ist viel mehr Wert und bringt die schöneren Erinnerungen.










Kommentare

  1. Eine sehr zutreffende Charakterisierung, einzig und allein die Tatsache, das Auristos Blancos als Austristos Blancos bezeichnet wird stört mich. Ansonsten alles sehr gut.

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  2. Die Charakterisierung ist interessant und hat viele Vergleiche.

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  3. Die Diskussion war wirklich sehr spannend und wurde auch von euch sehr gut geführt! Wirklich toll!! Das Beziehungsnetz ist ein wenig karg, aber viel mehr Information gab es ja auch nicht...

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  4. Ich finde es eine spannende Charakterisierung.

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  5. Ich fand es eine sehr spannende Diskusion mit sehr guten Fragen! Toll dass ihr so viele Kreativaufgaben hochgeladen habt.

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  6. Sehr schöne Charakterisierung, guter Fliesstext. Ich finde es toll, wie ihr über dieses Kapitel, indem eigentlich nicht viel passiert, so viel und so ausführlich schreiben könnt, zum Beispiel im Mind-Map oder bei der Erzählperspektive.

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  7. Eure Fragen waren sehr spannend und tiefgründig.
    Zudem gelang es euch eine solide Charakterisierung zu schreiben.

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